Flexible Hilfe im Prozess

In der ersten Phase des Kennenlernens und des Aufbaus einer Arbeitsbeziehung erarbeiten die Pädagogen gemeinsam mit den Klienten, welche Veränderungen in der eigenen Lebens- und Beziehungsgestaltung, aber auch im Umfeld, notwendig und umsetzbar sind. Den Schlüssel zur Veränderungsmotivation des Klienten zu finden, ist der entscheidende Schritt dieser Phase. Dabei gilt es, die anstehenden Anforderungen des Umfeldes wie Schule, Beruf, Erziehungsalltag nicht aus dem Blick zu verlieren, um dann im anstehenden ersten Hilfeplangespräch eine fachliche Einschätzung des Verhältnisses zwischen Ressourcen und anstehenden Anforderungen zu gewährleisten.

In der nächsten Phase, die je nach Ausgangslage sehr verschieden verlaufen kann, kann der junge Mensch/die Familie mit Unterstützung des Pädagogen erproben, welche inneren Einstellungen und konkrete Verhaltensweisen erforderlich sind, um die gewünschten Veränderungen erreichen. Dazu gehört das Erleben von Angst vor Veränderung, die Reflexion der eigenen Lebenserfahrungen, wenn Ziel- und Motivkonflikte entstehen, das Aushalten von Enttäuschungen und das Wahrnehmen und Reflektieren der eigenen Grenzen. Die wertschätzende und ermutigende Haltung des Pädagogen ermöglicht es den Klienten, sich mit diesen Konflikten auseinanderzusetzen und Schritt für Schritt Ziele zu entwickeln, die seinen Möglichkeiten entsprechen.

In einem nächsten Schritt hat der Klient Klarheit darüber gewonnen, welche Anforderungen er zukünftig aus eigener Kraft bewältigen kann und bei welchen er Unterstützung benötigt.

Aufgrund dieser Einschätzungen kann im Hilfeplanverfahren dann die Phase der Lösung von der professionellen Betreuung geplant und ggf. andere Hilfesysteme gestärkt werden.